Fahren in der Gruppe

Beim Fahren in der Gruppe in der Gruppe ist Kommunikation das A und O. Wenn jeder stets über Hindernisse oder Vorhaben der Gruppe informiert ist, kann die Gruppe sicher und schnell unterwegs sein.

Die Kommunikation fängt bereits vor der Fahrt an. Jeder sollte über das anvisierte Tempo und die geplante Strecke informiert sein. Idealerweise hat sie jeder auf seinem Fahrradcomputer aktiviert. Über Besonderheiten wie das Teilen der Gruppe, z.B. wenn sich schnellere Fahrer auspowern und das Tempo erhöhen wollen oder bei Ortsschildsprints, muss vorher gesprochen werden, damit es während der Fahrt nicht zu Überraschungen kommt.

Auch während der Fahrt ist Kommunikation immens wichtig, um die Sicherheit der Gruppe zu gewährleisten. Jeder trägt hierbei die Verantwortung für die ganze Gruppe. Sei es der Führende, der Hindernisse auf der Straße als erstes erkennt oder der letzte, der vor von hinten überholenden Autos warnt. Alle anderen dazwischen leiten die Kommunikation weiter nach hinten bzw. vorne. Wichtig hierbei ist, dass Zeichen rechtzeitig vorab gegeben werden, da sie nur mit Verzögerung durchgegeben werden können.

Handzeichen

Allgemein haben sich hierfür einige Handzeichen durchgesetzt. Idealerweise werden diese durch Rufe unterstützt.

Richtungswechsel
Dieses Zeichen dürfte eigentlich jeder seit seiner Kindheit kennen. Der rechte oder linke Arm in die entsprechende Richtung gestreckt. Damit dies auch weiter hinten in der Gruppe sichtbar ist, sollte dies über Kopfhöhe passieren.

Achtung! Halt!
Durch deutliches Heben eines Arms mit flacher Hand signalisiert man der Gruppe eine vorausliegende Gefahrenstelle, bei der sich alle bremsbereit und keinesfalls beschleunigen sollen. Häufig wird dies bei Kreuzungen ohne Vorfahrt oder roten Ampeln genutzt. Aber auch jeder andere außerplanmäßige Halt der Gruppe, z.B. bei einem technischen Defekt, wird so eingeleitet.

Hindernis auf der Fahrbahn
Leider sind die Straßenverhältnisse nicht immer die besten. Seien es Schlaglöcher oder Äste und Glas auf der Strecke. Diese zeigt man der Gruppe mit nach unten ausgestrecktem Arm und Zeigefinger an.

Zu umfahrendes Hindernis
Parkende Autos, zu überholende Radfahrer, Gegenverkehr – dies sind alles Hindernisse, denen die Gruppe ungern begegnet und die es zu umfahren gilt. Hierzu zeigt  man mit ausgestrecktem Zeigefinger hinter seinem Rücken in die Richtung, in die ausgewichen werden soll. Alternativ wird auch häufig hinter dem Rücken in die Richtung gewunken.

Waagerechte Hindernisse am Boden
Typische waagerechte Hindernisse am Boden sind Bahngleise oder größere Äste. Diese werden durch einen hinter dem Rücken pendelnden Arm angezeigt.

Kreisel
Bei einem Kreisel wird häufig die Richtung gewechselt. Im Gegensatz zu einem normalen Richtungswechsel ist dabei aber das Zentrum des Kreisels im Weg. Daher wird dieser speziell angezeigt. Man führt mit dem nach oben gestreckten Arm eine kreisende Bewegung aus und zeigt anschließend die nachfolgende Fahrtrichtung an.

Schotter
Gerade beim Befahren von landwirtschaftlichen Wegen kommt es bei Einmündungen häufig dazu, dass dort Schotter auf dem Weg liegt. Insbesondere beim Abbiegen an der Stelle besteht dann die Gefahr, mit dem Rad ins Rutschen zu geraten. Deshalb wird Schotter auf der Straße besonders angekündigt. Hierzu wird mit nach unten zeigendem Arm und abgespreizten Fingern eine Drehbewegung im Handgelenk gemacht.

Einer- bzw. Zweierreihe
Fährt zu zweit nebeneinander und kommt an eine Engstelle, empfiehlt es sich zur Einerreihe zu wechseln. Dazu hebt man den Arm und zeigt diese mit dem Zeigefinger an. Nach der Engstelle kann man wieder zur Zweierreihe zurück kehren und zeigt dies durch zwei Finger an.

Wechsel der Führungsarbeit
Hat man genug Führungsarbeit geleistet, zeigt man den Wechsel an der Spitze der Gruppe an, in dem man mit dem Arm nach unten eine rührende Bewegung ausführt. Alternativ, gerade bei hohem Tempo, kann man den Wechsel auch durch einen Wink des Ellenbogens anzeigen. Wichtig ist, dass man den Wechsel in der Zweierreihe im Vorfeld mit der zweiten Person in der ersten Reihe abstimmt.

Wechsel in den Wiegetritt
Wechselt man in den Wiegetritt, um beispielsweise mal die Beine zu strecken oder um am Berg einen anderen Tritt zu fahren, sollte man dies unbedingt anzeigen. Beim Wechsel schiebt sich das Rad nämlich kurzfristig nach hinten. Dies kann für den vielleicht nur wenige Zentimeter hinter einem Fahrenden fatale Folgen haben. Hierzu streckt man die Hand nach hinten und zeigt dem Hintermann die flache Handfläche, damit dieser Abstand hält.

Wechsel der Führungsarbeit

Üblicherweise fahren wir in Zweierreihe. Damit jeder vom Windschatten der anderen profitieren kann, sollte die Führungsarbeit in regelmäßigen Abständen wechseln. Wie der Wechsel angekündigt wird, steht oben bei den Handzeichen und wird vorher mit dem Nebenmann abgesprochen.

Der Wechsel selbst erfolgt an geeigneter Stelle, also nicht vor oder in einer Kurve oder einem Hindernis. Grundsätzlich ist eine vorausschauende Fahrweise angebracht.

Beim Wechsel zieht der rechte Fahrer etwa ein paar Fahrradlängen nach vorne und nimmt dann etwas Tempo raus, so dass die Gruppe nur leicht schneller ist. Der linke Fahrer vergewissert sich, das von hinten keine Gefahr durch überholende Autos droht, zieht etwas nach links und macht dadurch quasi eine dritte Reihe, in der er sich aber alleine nach hinten ans Ende der Gruppe fallen lässt.

Die Gruppe schlängelt sich dann zwischen dem linken und dem rechten Fahrer hindurch. Dadurch ist gewährleistet, dass nie mehr als drei Fahrer nebeneinander fahren und der Wechsel sicher durchgeführt werden kann.

Windschatten

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